24. März 2021 - Mit höherer Produktion konnte die Nachfrage nach Fleisch der im Land gebliebenen Bevölkerung gedeckt werden. Weil der Konsum ausser Haus im Coronajahr 2020 stark eingeschränkt war, wurde vermehrt zu Hause gekocht. Insgesamt wurden 2020 in der Schweiz rund 5'600 Tonnen mehr Fleisch verbraucht als 2019.
Die Entwicklungen 2020 zeigten, dass im Fleischmarkt Produktion und Verarbeitung das Angebot auf die Nachfrage ausrichten müssen und können.
Die Auswirkungen des Lockdowns vom Frühjahr und der Einschränkungen Ende Jahr zeigten sich auch in der verfügbaren Menge Fleisch. Mit der Schliessung der Gastronomie fiel ein Kanal aus, der üblicherweise 50% des Fleischabsatzes ausmacht. Im Frühjahr wurden die Importe kurzfristig ausgesetzt, um die Inlandproduktion zu stützen, Fleisch aus der inländischen Produktion wurde zur Marktentlastung eingefroren. Die verfügbare Menge Fleisch insbesondere bei Rind und Schwein war im Monat April geringer als im Vorjahr, stieg aber ab Mai wieder an. Insgesamt war 2020 die Geflügel- und Schweinefleischproduktion höher als im Vorjahr, die Produktion von Kalbfleisch sowie von Fleisch von Verarbeitungskühen jedoch rückläufig. Hingegen wurden mehr Rinder, Muni und Ochsen geschlachtet. Der Inlandanteil blieb konstant auf 81% und die zur Verfügung stehende Menge Fleisch aller Arten war um 1,3% höher als im Vorjahr.
Fleischzubereitung zu Hause
«Bleiben Sie zu Hause», hiess es über weite Strecken des Jahres und so war die mittlere ortsansässige Bevölkerung, die versorgt werden musste, um 1,7 % höher als im Vorjahr. Der Besuch im Restaurant war eingeschränkt, viele Leute verbrachten ihren Urlaub in der Schweiz und konnten nicht im grenznahen Ausland einkaufen, wodurch der Lebensmittel-Absatz im Detailhandel stieg.
Fleisch wurde in diesem ausserordentlichen Jahr vermehrt in den eigenen vier Wänden gekocht und gegessen. Allerdings werden dafür andere Fleischarten und -stücke gekauft, als ausser Haus konsumiert wird. Verarbeiter und Handel mussten die Vertriebskanäle und die Produktepallette der geänderten Nachfrage im Detailhandel anpassen. Der durchschnittliche Wochenabsatz von Fleisch im Detailhandel stieg während des ersten Lockdowns im März, April und Mai gegenüber dem Vorjahr markant an. Bezogen auf die Fleischarten war insbesondere der durchschnittliche Absatz von Geflügelfrischfleisch pro Woche in den Monaten April und Mai rund 300 Tonnen höher als im Vorjahr. Der Fleisch-Absatz im Detailhandel insgesamt stieg um 11,6%, der von Fisch sogar um 18,3%.
Das Interesse an Rezepten und Zubereitungstipps zeigte sich auch an den Zugriffen auf die Fleischrezepte von schweizerfleisch.ch. Viermal mehr Besucher als 2019 suchten 2020 ein Rezept. Neben den Zubereitungstipps wurden auch Informationen zur Produktion und Verarbeitung von Schweizer Fleisch vermittelt und so die Wertschätzung der einheimischen Produktion gefördert.
Weitere Informationen zur Statistik im Fleischmarkt finden sich hier.
Übersicht: Inlandproduktion, Aussenhandel und Verbrauch von Fleisch (pdf)